Malen und zeichnen sollen Spaß machen, aber wie oft ist man unzufrieden und will am liebsten die Malsachen in die Ecke pfeffern … Wie immer beginnt alles mit unseren Gedanken im Kopf – Glücklichsein oder Unglücklichsein. Zum Glück können wir beeinflussen, was wir denken 😃. Das heißt, es liegt ganz in unserer Macht, ob uns das Malen Freude bereitet oder wir genervt und gefrustet sind … und ob wir am Ende überhaupt malen. Denn warum sollte man etwas tun, das einem keine Freude bereitet …
Warum möchtest du malen? Wenn du den Artikel über die Gründe um zu malen und warum auch du unbedingt (wieder) malen solltest schon gelesen hast, hast du vielleicht schon eine Idee, warum es dir wichtig ist. Viele, die (wieder) anfangen zu zeichnen und zu malen, wollen hauptsächlich ‚gut‘ malen können, vielleicht wie jemand, den sie bewundern. Dagegen ist nichts einzuwenden. Auch ich möchte ‚gut‘ malen können und mich mit meinen Bildern so ausdrücken können, dass es mir gefällt. Wenn das allerdings der einzige Grund ist und man gerade am Anfang auch noch viele schlechte Bilder produziert – was ganz normal ist – dann wird man wohl eher geneigt sein, den Stift in die Ecke zu werfen. Wenn das einzige Ziel ‚tolle Bilder‘ sind, diese jedoch nicht gelingen – dann fühlt man sich schlecht. Für mich war das auf jeden Fall in der Vergangenheit immer wieder ein Grund, das Malzeug nicht mehr anzufassen. Zum Glück habe ich trotzdem auf meine innere Stimme gehört und immer wieder angefangen. Mittlerweile weiß ich, welche Gedanken mir helfen, am Malen dran zu bleiben und welche nicht.
Wenn ich früher eine frustrierende Erfahrung beim Malen gemacht habe, habe ich beim nächsten Mal, wenn ich wieder den Drang zum Malen verspürt habe, ein gewisses … nun ja … Ressentiment gefühlt 😁. Ich fühlte mich unruhig, irgendwas fühlte sich nicht richtig an – vielleicht musste ich ja erst was essen. Oh, und die Küche brauchte gaaanz dringend eine Generalüberholung. Und die Kinder brauchten Hilfe bei den Hausaufgaben. Die Pflanzen brauchten gaaanz dringend auch mal wieder Wasser. Und so kam eins zum nächsten und ich habe prokrastiniert (ich liebe dieses Wort 😄, allerdings nicht die Aufschieberitis selbst 😬). So bin ich natürlich einfach nicht zum malen gekommen. Mittlerweile habe ich diese Strategie meines Unterbewusstseins durchschaut und male trotzdem, trotz der manchmal vorhandenen anfänglichen inneren Unruhe.
Wie kannst auch du glücklich sein beim Malen? Das mag sich merkwürdig anhören, denn wir wollen ja erschaffen, um uns auszuleben und uns glücklich zu fühlen – aber wenn man dann wirklich anfängt, fühlt man oft Selbstzweifel, das Gefühl nicht gut genug zu sein, das Gefühl noch nicht genug zu wissen. Während des Malens wird man evtl. nervös und fängt an, wie wild zu radieren, weil es einfach nicht so wird, wie man sich das vorstellt oder man greift zum Handy oder lenkt sich anderweitig ab. Manchmal ist man dann richtig frustriert und möchte am liebsten alles hin schmeißen. Man ist neidisch auf andere, die es offensichtlich besser können. Und so weiter und so weiter.
Wie ich in dem Artikel über ‚Malen als Gewohnheit‘ ausführlich beschrieben habe, zieht uns unser Unterbewusstsein immer zu den angenehmen Gefühlen hin, weg von den unangenehmen Gefühlen und es bedarf schon einer Menge Willenskraft – gerade zu Beginn, wenn sich alles erst mal einspielen muss und man noch nicht so im Flow ist – eine Sache wirklich durch zu ziehen. Leider haben wir von unserer Willenskraft nicht unbegrenzt viel zur Verfügung. Die meiste Zeit des Tages verbringen wir automatisch in unseren altgewohnten Bahnen.
Wie ich auch schon in dem Artikel Wie du Malen zu einer Gewohnheit machen kannst schrieb: Gefühle entstehen nur in uns selber – und zwar aufgrund unserer Gedanken und Bewertungen. Die gute Nachricht daran ist: wir selbst können eine Menge dafür tun, dass wir glücklich sind beim Malen und auch tatsächlich dran bleiben. Deshalb liegt mir dieser Artikel auch sehr, sehr am Herzen. An dieser Stelle geht es speziell um unsere Einstellungen, unser Mindset, unsere Bewertungen und wie wir mit unserem inneren Kritiker umgehen können. Das ist nicht nur für das Malen sehr wichtig, sondern für unser ganzes Leben. Hier habe ich wieder viel vom Malen gelernt und möchte dich an meinen Erkenntnissen teilhaben lassen.
Weiterlesen